Beratung?


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    Das (Wieder-)Herstellen einer belastbaren Beziehung

    Zielgruppe der Beratung sind Eltern und Angehörige, deren Kinder einem religiös extremistischen Radikalisierungsprozess unterliegen. Im weiteren Sinne können Hilfesuchende auch Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen oder Freund*innen sein.

    Der idealtypische Beratungsprozess verläuft wie folgt:

    1. Kontaktaufnahme und Problemerfassung:
      Es werden schnell Direktgespräche mit den Hilfesuchenden (auch persönlich und bei ihnen vor Ort) durchgeführt. Dabei geht es zuallererst um das Herstellen einer vertrauensvollen Beziehung.
    2. Initiierung eines Unterstützungsnetzwerkes und Entwicklung eines Hilfe- und Förderplans unter Einbeziehung des privaten und öffentlichen Unterstützungssystems:
      Um das soziale Umfeld eines Betroffenen hinreichend zu informieren, bedarf es einer gut vernetzten und transparenten Zusammenarbeit der Akteur*innen im sozialen und familiären Umfeld (unter evtl. Einbeziehung von Expert*innen).
    3. Beratende Unterstützung im Veränderungsprozess:
      Das Beratungsteam begleitet die Eltern, deren Angehörige oder andere hilfesuchende Personen in ihrem Kommunikationsprozess mit den gefährdeten Jugendlichen.

    Arbeit mit radikalisierten Jugendlichen

    Eine wichtige Ergänzung der Angehörigenberatung sind Angebote für jene Jugendliche, die durch bestimmte Formen des Dialogs bzw. der Außendarstellung auffällig werden. Anders als bei Maßnahmen der Deradikalisierung ist hier das Auslösen von Distanzierungsprozessen sowie das Fördern der Neugierde auf andere Sichtweisen das Ziel der Intervention. Durch Dialogangebote, das Zulassen von Fragen, die in der bisherigen Erfahrung der Jugendlichen als tabuisiert galten und eine ernsthafte Beziehungsarbeit kann der Prozess der beginnenden Radikalisierung aufgehalten werden. Gearbeitet wird hier in Form individueller Beratung/Training, da die Fälle in der Regel als Einzelfälle von den Schulen/Jugendhilfeinstitutionen an die Beratungsstelle herangetragen werden.

    • Religion und Kultur als Rechtfertigungslegende für Gewalt
    • Beeinflussbarkeit durch „Wir-Kulturen“, Opfer-Status und reale Folgen
    • religiöser Extremismus
    • biographisches Verstehen der Gewaltkarriere

    Aufbrechen von sich schließenden Weltbildern

    Die Bildungsinhalte ergeben sich aus den Situationen und Kontroversen. Sie orientieren sich an den Themen der jungen Menschen und ziehen sich quer durch die Themenkomplexe und Bausteine. Die Klient*innen sollen die Erfahrung eines konfrontationsreichen aber gewaltfreien Diskurses erleben. Auf diese Weise wächst ein Gefühl für Toleranz. Die Beibehaltung von unterschiedlichen Auffassungen, aber auch das aufmerksame Registrieren anderer Sichtweisen und neuer Informationen ist eine Erfahrung, die für ein gewaltfreies und vorurteilsfreies Leben von großer Bedeutung ist. Die Diskussion mit den Berater*innen soll zur Verunsicherung bei vermeintlich unveränderbaren Positionen führen.

    Einbinden externer Personen durch die Beratungsstelle

    Lernprozesse sind langwierig und müssen sich im Alltag bewähren. Daher wird im Rahmen der Beratung auch versucht, über die eigentliche Radikalisierung hinausgehende, aber für die Konfliktsituation relevante Problemlagen über verfügbare Hilfesysteme zu lösen. Eingebunden sind darin auch die örtliche Jugendhilfe und Angehörigen-Systeme sowie die Community. D. h. es werden in Abstimmung mit den Jugendlichen Personen angesprochen, die für ihren weiteren Werdegang eine wichtige Rolle im Sinne des Aufbaus eines „positiven sozialen Kapitals“ spielen.

    Langfristiges Ziel der Beratung ist die erfolgreiche Re-Integration in ein förderliches soziales Umfeld.

    Dies beinhaltet u.a.:

    • Erfassen von Spannungen und Konflikten im sozialen Bezugssystem – Erarbeiten von möglichen Lösungen
    • stetige Dialoge, die das Hinterfragen fördern und Neugierde auf neue Sichtweisen wecken sowie andere Sichtweisen über den Islam ermöglichen
    • Vorbereitung auf Gefährdungssituationen
    • Stärkung der positiven Veränderungsschritte und kritische Bearbeitung von Rückfällen in alte Verhaltensmuster
    • Befähigung der zu Betreuenden zur selbständigen Lebensführung in stabilen Bezügen
    • Ermitteln des Hilfebedarfs und des bereits bestehenden Hilfesystems

    Haben Sie Interesse an einer Beratung?

    Die Angebote der Beratungsstelle Berlin sind kostenlos und allgemein zugänglich. Wenn Sie Interesse an einer Beratung haben, rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine Email.





    Hotline für Berlin
    030 23 911 300

    Unter dieser Telefonnummer stehen Ihnen kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner gerne zur Verfügung. Sollten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Moment nicht erreichbar oder in Gesprächen gebunden sein, bitten wir Sie, Ihre Nachricht auf dem Anrufbeantworter mit Ihrer Erreichbarkeit zu hinterlassen. Sie werden schnellstmöglich kontaktiert.